
Eine kleine Tradition fortsetzend hat die amtierende Mainzer Stadtschreiberin und bekannte Autorin Julia Schoch am Dienstag, den 5.11.2024 das Röka besucht und für Schüler*Innen der Jahrgänge 10 bis 13 aus ihrem Roman „Schöne Seelen und Komplizen“ gelesen.
Dieser beleuchtet im ersten Teil das Ergehen von Mitgliedern einer Oberstufenklasse in der DDR während der turbulenten 1980er Jahre und wirft im zweiten einen Blick darauf, wie es diesen zwanzig Jahre später ergeht. Am Beispiel der Figuren wird so die Frage durchgespielt, ob große politische Ereignisse wie der Mauerfall oder persönliche Erlebnisse und zwischenmenschliche Beziehungen prägender für das spätere Leben sind. Eine Frage, die auch in unserer Zeit, nichts an Aktualität eingebüßt hat!
Einen außergewöhnlichen Theaterabend haben Deutschkurse der MSS12 und 13 am 2.10.2024 am Schauspiel Frankfurt erleben dürfen: "Faust 1&2" ist dort in einer vierstündigen, überwältigend bunten und abwechslungsreichen Inszenierung auf die Bühne gebracht worden. Von klassischen Monologszenen, über Puppenspiel, Videoeinblendungen und Songszenen wurde - ganz im Sinne Goethes - die gesamte moderne Theatermaschinerie auf die Bühne gebracht.
Trotz oder gerade wegen des rasanten Medienwandels ist das Interesse, Einblick in die Arbeit großer, etablierter Zeitungsverlage zu gewinnen, enorm. Nur selten erhalten Schülerinnen und Schüler aber einen so individuellen Zugang zur Redaktion einer überregionalen Zeitung, wie ihn unsere Deutsch-Leistungskurse der MSS11 und 12 am 11.04.2024 erleben duften.
Simon Strauß, der bekannte Theaterkritiker und Schriftsteller, hatte nämlich, als er zu einem erneuten Besuch am Röka eingeladen werden sollte, angeregt, dass diesmal die Kurse zu ihm nach Frankfurt kommen. Dort organisierte er für sie ein abwechslungsreiches, anspruchsvolles Besuchsprogramm bei der FAZ. Und so startete ein ungewöhnliche Tag in den bewusst "clean" gestalteten Räumen des neuen Towers mit Blick über Frankfurt statt in den alten Unterrichtsräumen des Röka.
Auch in diesem Schuljahr haben die beiden Leistungskurse Deutsch der MSS13 ihre traditionelle Abschlussfahrt nach Weimar unternommen. Im Mittelpunkt stand dabei diesmal die Frage, warum die Weimarer Klassik den Nationalsozialismus nicht verhindern konnte.
So haben die Teilnehmer einerseits auf den Spuren von Goethe und Schiller die schönen Seiten der thüringischen Stadt erkundet. Sie haben die Häuser der beiden Dichter und die Bibliothek der Anna Amalia besucht, sind bei bestem Frühlingswetter durch den Park an der Ilm spaziert und haben sich bei einem Besuch des „Theaters im Gewölbe“ aus amüsante Weise vorführen lassen, wie die Klassik nach Weimar kam. Ergänzt und ins 20. Jahrhundert geführt wurde dieses kulturelle Programm für einige durch den Besuch des Bauhaus-Museums.
Die lange Zeit zwischen schriftlichem und mündlichem Abitur haben die Mitglieder des Leistungskurses Deutsch 2 in diesem Jahr für eine kleine, kreative Projektarbeit benutzt. Unter einem selbst gewählten Schwerpunkt haben sie sich mit der bekannten Figur der Ophelia auseinandergesetzt.
Eine Schülerin erklärt dazu:
„In Shakespeares Bühnenstück „Hamlet“ (1603) tritt Ophelia als tragische Figur auf, die von Liebe, Wahnsinn und letztlich von ihrem eigenen Tod gezeichnet ist. Als Tochter des königlichen Beraters Polonius wird sie zwischen den politischen Intrigen und Hamlets Liebesspiel zerrieben. Dieser wendet sich von ihr nach langer Werbung an und ersticht ihren Vater, weil er ihn irrtümlich für einen Mörder hält. Ophelias psychischer Verfall spiegelt die düstere Atmosphäre des Dramas wider und bietet Raum für tiefgründige und vielfältige Interpretationen.
Uns als Deutsch-Leistungskurs ist die Figur der Ophelia in Eckhart Nickels Roman „Spitzweg“ und bei der Lektüre expressionistischer Lyrik begegnet.
Unsere kreativen Produkte erkunden die Facetten dieser ikonischen Figur, wobei wir versucht haben, ihre Geschichte auf faszinierende Weise zum Leben zu erwecken.“