Als Schüler habt Ihr Zeit, alles zu entdecken! - Beststeller-Autor Eckhart Nickel besucht das Röka

In den letzten Stunden vor den Osterferien liest Eckhart Nickel aus seinem viel besprochenen Roman "Spitzweg". Vor der wohlverdienten Erholung also noch eine langatmige Veranstaltung über einen schwer zugänglichen Kunstroman? Keineswegs! Denn im Mittelpunkt von "Spitzweg" steht nicht der titelgebende Biedermeier-Maler, sondern eine Schülergruppe, um welche sich eine so kurvenreiche Handlung entspinnt, dass sich der wohl rasanteste Entwicklungsroman der Weltliteratur ergibt. Und damit nicht genug: Auch der Autor selbst schafft dem Publikum ein Erlebnis. Von bloßem Vorlesen kann bei dieser Veranstaltung nämlich keine Rede sein. Nickel bietet - unterstützt durch allerlei Requisiten wie Räucherstäbchen und leere, aber stilvoll bebilderte Zigarettenpackungen - eine alle Sinne ansprechende Performance. Kaum vorstellbar, dass andere Schriftsteller einem schnöden Wasserglas so viele akuste Reizen entlocken!
Und nachdem das Publikum auf diese Weise gewonnen ist, entspinnt sich ein lebendiges Gespräch darüber, ob sich der Autor in seinen Figuren wiedererkennt, wie er zu seinen Ideen kommt und was er denn davon hält, dass sein Roman nun Schulstoff ist. Die Antwort: Viel! Denn es geht ihm v.a. darum, den Schüler*Innen im Publikum bewusst zu machen, wie viel Zeit sie in ihrem Alter für Entdeckungen haben - sei es in der Literatur, der Kunst oder bei Reisen ans andere Ende der Welt. Ein Ratschlag, der vielen hoffentlich nicht nur als Motto für die bevorstehenden Ferien dient, sondern auch für das weitere Leben.