Religion
Im Religionsunterricht wird unsere heutige Welt aus christlicher Perspektive in den Blick genommen. Uns liegt besonders am Herzen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Anliegen und Fragen einbringen und damit den Unterricht prägen. So entsteht ein lebendiger Austausch, die Schülerinnen und Schüler lernen, sich in andere hineinzuversetzen und eigene Standpunkte angemessen zu vertreten.
Uns wichtige thematische Schwerpunkte sind:
- Bezug biblischer Geschichten auf die heutige Zeit,
- Bedeutung religiöser Feste,
- gemeinsame Wurzeln von Juden, Christen und Muslimen,
- Vergleich von Christentum und anderen Religionen/Weltanschauungen,
- Auseinandersetzung mit christlichen Wertvorstellungen,
- Frage nach dem Sinn des Lebens und Umgang mit schwierigen Lebenssituationen,
- Entwicklung von Christentum und Kirche im Lauf der Zeit,
- christliches Engagement in der Gesellschaft,
- eigene Standpunkte einnehmen und hinterfragen.
Regelmäßige Exkursionen bereichern unseren Religionsunterricht:
- Erkundung von Synagogen und Moscheen,
- Spurensuche im jüdischen Worms und Frankfurt,
- Besuch karitativer Einrichtungen wie Behindertenwerkstatt und Hospiz,
- gemeinsame Projekte mit kirchlichen Einrichtungen, z.B. Caritas und Diakonie.
Die Fachschaften evangelische und katholische Religion stehen im regelmäßigen Austausch. Konfessionsübergreifend werden Gottesdienste zu besonderen Anlässen im Schuljahr und Einstimmungen in den Advent veranstaltet.
Wir leben alle unter einem Sternenhimmel“, so das Motto, das eine Schülerin der MSS12 für die diesjährige Meditation im Advent am Röka vorgeschlagen hat. Und was passte besser zu dieser Runde am 20.12.2024, zu der Interessierte aller Religionen und Kulturen eingeladen waren? Welch schönes Bild für die Gemeinschaft am Röka und welch wichtiges Zeichen für unsere von Auseinandersetzungen und Kriegen geprägte Zeit!
Und für die Teilnehmer gab es so einiges zu erleben! Mit allen Sinnen durften sie die Gemeinschaft erfahren, die Menschen zu allen Zeiten und an allen Orten der Welt verbindet, wenn sie fasziniert zum unendlich weiten Sternenhimmel blicken: Das Bewegen unter einem Schwungtuch machte Größe und Schutz des Himmels erfahrbar, an der Decke des Raumes blitzende Sterne luden zum Staunen und Meditieren ein und ein kleiner „gallery walk“ gab Auskunft darüber, welche Vorstellungen verschiedene Religionen und Philosophen mit den Sternen verbinden.
Nicht zuletzt wurden eigene Sterne gebastelt und mit den soeben gewonnenen Eindrücken beschriftet.
Denn für diejenigen, die nicht dabei waren, aber nun doch neugierig geworden sind, wird die so entstandene kleine Ausstellung zum Jahresbeginn noch für einige Tage im Foyer unserer Schule zu sehen sein. Zum gemeinsamen Blick in den Sternenhimmel sind nämlich alle eingeladen!
Im Sommer 2021 forderte Amnesty International Schüler_Innen aus dem Südwesten Deutschlands auf, sich mit dem leider dauerhaft aktuellen Thema Seenotrettung im Mittelmeer zu beschäftigen. Sie sollten Plakate und digitale Sticker gestalten, um in der Öffentlichkeit insbesondere auf den Fall der sog. ELHiblu3 aufmerksam zu machen. Diese drei jungen Männer hatten sich, als sie und andere Flüchtende in Seenot gerieten, bei der Besatzung des sie rettenden Tankers dafür eingesetzt, nicht - illegalerweise - nach Lybien zurückgeschickt werden. Infolgedessen wurden sie bei ihrer Ankunft in Malta aber festgenommen und sind nun von langen Haftstrafe bedroht.
Wie viele tiefergehende Frage erweisen sich auch die nach der Existenz Gottes und die nach den Vorstellungen der Menschen von ihm während der Coronakrise als äußert aktuell: Das bekannte Bild vom alten Mann mit langem Bart, der behäbig auf einer Wolke hoch oben über seiner Welt thront, hilft angesichts von Krankheit und sozialen Herausforderungen jedenfalls nicht weiter. Anlass genug für viele, auch junge Menschen darüber nachzudenken, ob und welche Gottesbilder heute noch trag- und anschlussfähig sind.
Also haben die Schüler_Innen eines der evangelischen Religionskurse unserer MSS13 es sich zur Aufgabe gemacht, auf kreative Weise heutigen Gottesvorstellungen auf die Spur zu kommen.
Im Einzelnen sind 198 Unterschriften für den Iran-, 180 für den Belarus-, 183 für den Südsudan-, 176 für den Griechenland- und 162 für den Philippinen-Fall unterzeichnet worden.
Und gleichsam nach dem offiziellen Einflaufen kam sogar noch eine gute Handvoll Schreiben hinzu, sodass die 900er-Marke im Schussspurt doch noch durchbrochen wurde.