Religion

Im Religionsunterricht wird unsere heutige Welt aus christlicher Perspektive in den Blick genommen. Uns liegt besonders am Herzen, dass die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Anliegen und Fragen einbringen und damit den Unterricht prägen. So entsteht ein lebendiger Austausch, die Schülerinnen und Schüler lernen, sich in andere hineinzuversetzen und eigene Standpunkte angemessen zu vertreten.

Uns wichtige thematische Schwerpunkte sind:

  • Bezug biblischer Geschichten auf die heutige Zeit,
  • Bedeutung religiöser Feste,
  • gemeinsame Wurzeln von Juden, Christen und Muslimen,
  • Vergleich von Christentum und anderen Religionen/Weltanschauungen,
  • Auseinandersetzung mit christlichen Wertvorstellungen,
  • Frage nach dem Sinn des Lebens und Umgang mit schwierigen Lebenssituationen,
  • Entwicklung von Christentum und Kirche im Lauf der Zeit,
  • christliches Engagement in der Gesellschaft,
  • eigene Standpunkte einnehmen und hinterfragen.

Regelmäßige Exkursionen bereichern unseren Religionsunterricht:

  • Erkundung von Synagogen und Moscheen,
  • Spurensuche im jüdischen Worms und Frankfurt,
  • Besuch karitativer Einrichtungen wie Behindertenwerkstatt und Hospiz,
  • gemeinsame Projekte mit kirchlichen Einrichtungen, z.B. Caritas und Diakonie.

Die Fachschaften evangelische und katholische Religion stehen im regelmäßigen Austausch. Konfessionsübergreifend werden Gottesdienste zu besonderen Anlässen im Schuljahr und Einstimmungen in den Advent veranstaltet.

Im Sommer 2021 forderte Amnesty International Schüler_Innen aus dem Südwesten Deutschlands auf, sich mit dem leider dauerhaft aktuellen Thema Seenotrettung im Mittelmeer zu beschäftigen. Sie sollten Plakate und digitale Sticker gestalten, um in der Öffentlichkeit insbesondere auf den Fall der sog. ELHiblu3 aufmerksam zu machen. Diese drei jungen Männer hatten sich, als sie und andere Flüchtende in Seenot gerieten, bei der Besatzung des sie rettenden Tankers dafür eingesetzt, nicht - illegalerweise - nach Lybien zurückgeschickt werden. Infolgedessen wurden sie bei ihrer Ankunft in Malta aber festgenommen und sind nun von langen Haftstrafe bedroht.

Wie viele tiefergehende Frage erweisen sich auch die nach der Existenz Gottes und die nach den Vorstellungen der Menschen von ihm während der Coronakrise als äußert aktuell: Das bekannte Bild vom alten Mann mit langem Bart, der behäbig auf einer Wolke hoch oben über seiner Welt thront, hilft angesichts von Krankheit und sozialen Herausforderungen jedenfalls nicht weiter. Anlass genug für viele, auch junge Menschen darüber nachzudenken, ob und welche Gottesbilder heute noch trag- und anschlussfähig sind.
Also haben die Schüler_Innen eines der evangelischen Religionskurse unserer MSS13 es sich zur Aufgabe gemacht, auf kreative Weise heutigen Gottesvorstellungen auf die Spur zu kommen.

Am 20.12.2019 um 11h, dem offiziellen Ende des diesjährigen Briefmarathons von Amnesty International am Röka, hatten die Mitglieder unserer Schulgemeinde exakt 900 Briefe unterschrieben. Das heißt, wir duften ein 5,3kg schweres Paket auf den Weg schicken.
Im Einzelnen sind 198 Unterschriften für den Iran-, 180 für den Belarus-, 183 für den Südsudan-, 176 für den Griechenland- und 162 für den Philippinen-Fall unterzeichnet worden.
Und gleichsam nach dem offiziellen Einflaufen kam sogar noch eine gute Handvoll Schreiben hinzu, sodass die 900er-Marke im Schussspurt doch noch durchbrochen wurde.

Marcus Composs vermeidet den Ausdruck „Computerspiel“, wenn er den Schülern eine Handhabe durch die sieben Räume des Missio-Trucks auf den Weg gibt. Denn um ein Spiel handelt es sich keineswegs. Bei dieser interaktiven Computersimulation haben die Jugendlichen zumindest ansatzweise die Möglichkeit in die Situation von Flüchtlingen einzufühlen bzw. diese nachzuvollziehen. Flucht hautnah erleben? Ist Das überhaupt möglich? In dem Gemeinschaftsprojekt von der IGS Sophie Sondhelm und dem Gymnasium am Römerkastell gibt man sich zumindest Mühe, den Jugendlichen das komplexe Thema näherzubringen. Damit tragen die verantwortlichen Pädagogen auch der Tatsache Rechnung, dass vor wenigen Jahren in der dortigen Turnhalle monatelang Flüchtlinge untergebracht waren. Der sogenannte Missio-Truck stand nun wenige Meter von eben dieser Turnhalle entfernt.