Sozialkunde
Spannend, lehrreich und immer aktuell!
„Willst du etwa Bundeskanzler werden, oder was?“
Solche Sätze hat jeder von uns Sozialkundelehrern gehört, als wir noch an der Universität Politikwissenschaft studierten. Tatsächlich zieht es die wenigsten Politikstudenten nach erfolgreichem Studium in die wirkliche Politik, sei es in Parteien, Verwaltungen oder Parlamente. Sie arbeiten vielmehr im publizistischen Bereich oder -wie wir- in der politischen Bildung. Über die Existenzberechtigung und Notwendigkeit unserer Arbeit muss nicht diskutiert werden. Parteiverdrossenheit, sinkendes Vertrauen in politische Institutionen und zunehmender Extremismus gerade bei Jugendlichen erfordern eine sensible politische Bildungsarbeit an den Schulen, die den Heranwachsenden zu einem mündigen Bürger inmitten unserer Demokratie erziehen soll. Dabei möchten wir den Schülern ein Handwerkszeug vermitteln, mit dessen Hilfe sie sich ein Urteil über politische Sachverhalte selbständig erarbeiten können und unter Zuhilfenahme methodischer Schlüsselkompetenzen selbstbewusst ihre Meinung zu vertreten wissen.
Dabei liegt uns besonders die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen am Herzen, die wir beständig in unseren Unterricht einbringen. Der Kontakt zu den Institutionen spielt ebenfalls eine große Rolle, wie zum Beispiel die Fahrten zu Bundestagsabgeordneten nach Berlin, der Besuch von Gerichtsverfahren im Bad Kreuznacher Amtsgericht, die Durchführung der Juniorwahlen oder auch die Teilnahme an Rhetorikseminaren und mehrtägigen Planspielen zu Themen der internationalen Politik, bei denen unsere Schüler in die Rolle von Präsidenten, Entscheidungsträgern und Medienvertretern schlüpfen.
Sozialkunde verspricht somit spannenden und lehrreichen Unterricht, aus dem die Schüler etwas für das Leben lernen, denn, wie Max Frisch sagt: „Demokratie heißt, sich in seine eigenen Angelegenheiten zu mischen.“
Zum Schulbesuchstag der Abgeordneten diskutierten Vertreter aller sechs im Landtag vertretenen Fraktionen unter der souveränen Leitung von Eva Fischborn (MSS 11) und Charlotte Alpert (MSS 12) etwa zu den Themen Ukraine-, Energie- und Klimakrise. Die Redakteurin Nathalie Doleschel schreibt in der Allgemeinen Zeitung von einer „Sternstunde der Demokratie“.
Einen großen Erfolg erzielten die Schülerinnen und Schüler des Sozi-Leistungskurses von Herrn Franke auf einer Preisverleihung in Essen. Unter bundesweit mehr als hundert eingereichten Beiträgen zum Thema „Nachhaltige Lieferketten“ kamen sie mit einem Sonderpreis unter die ersten fünf Plätze und erhielten einen Zuschuss für die anstehende Kursfahrt nach Berlin.
Den Podcast finden sie auf Spotify: Die Milch macht's! - Und wer macht die Milch?
Mit ihren Abiturzeugnissen erhielten Enya Deyhle und Paula Kadel Urkunden der Peter-Altmeier-Gesellschaft. Beide hatten ihre ausgezeichneten Facharbeiten als Wettbewerbsbeiträge zu den Themen „Politik – Staat – Gesellschaft“ eingereicht.
Paula hatte sich mit der Frage befasst: „Wie glücklich sind wir?“ und dazu die Ergebnisse des World-Happiness-Reports kritisch betrachtet. Ihre Forschungen hielt die Gesellschaft für preiswürdig.
Es ging um Globalisierung, um Lieferketten und um Nachhaltigkeit, immer wieder das aktuelle Thema betrachtend, das uns in den Wochen wohl alle beschäftigt: Den Krieg in der Ukraine. Ein Bericht zur Unterrichtsreihe der Praktikant*innen am Röka im 11er LK Sozialkunde bei Herrn Franke zum Thema Lieferketten, die mit einem Expertengespräch mit Tim Nandelstädt, einem deutschen Bauer in der Ukraine, endete.
Eine ausgesprochen rege Diskussion zwischen Schülern und Politkern wurde im Musiksaal des Gymnasiums am Römerkastell geführt. Die Fachschaft Sozialkunde lud mehrere Landespolitiker ein, um drängende Fragen zu beleuchten, die gerade Jugendliche in diesen unruhigen Zeiten beschäftigen.
Auf Einladung der Schüler stellten sich Lisett Stuppy (B90/Grüne), Michael Simon (SPD), Dr. Helmut Martin (CDU) und Philipp Fernis (F.D.P.) den Fragen der Schüler. Elisabeth Hegemann und Max Schmitt moderierten nahezu professionell die inhaltsreiche Debatte, die trotz einiger kritischer Fragen von gegenseitigen Respekt und Ernsthaftigkeit der Bürgervertreter geprägt war.
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