Fünf Millionen Mobiltelefone, eine Million Computer, eine 250.000 Autos, 800.000 Rinder, vier Millionen Schweine und 400 Millionen Fische: Das sind die Mengen, die der Mensch weltweit herstellt bzw. verbraucht – an einem Tag! Die Energie, die er dafür benötigt, ist zu 90 % nicht erneuerbar!
Erschreckende Zahlen, über die sich insbesondere junge Menschen Gedanken machen. In seinem Jugendroman „No Alternative“ beschreibt der Schriftsteller Dirk Reinhardt eine kleine Gruppe von jugendlichen Klimaaktivisten, die gegen die grassierende Umweltzerstörung Zeichen setzen wollen. Auf Einladung des Fachbereiches Deutsch veranstaltete Dirk Reinhardt eine Lesung im Gymnasium Römerkastell, die großen Anklang bei den Schülern fand.
In den letzten Jahren sei die Klimakrise von Corona und dem Ukrainekrieg überlagert worden, was aber nichts an der Dringlichkeit des Problems geändert hätte, so Reinhardt. Durch die Klebeaktionen auf Autobahnen und Flughäfen der sogenannten „Letzte Generation“ seien diese in der Öffentlichkeit und der Boulevardpresse beleidigt, beschimpft und verleumdet worden. So stellte sich für ihn die Frage „Wie weit ist Protest legitim?“ Mit dieser Frage hat Reinhardt sich in seinem Roman auseinandergesetzt, in dem er das Leben von fünf jungen Menschen beschreibt, die auf unterschiedliche Weise bei den Mitmenschen ein Umdenken hervorrufen wollen. Da gibt es Emma, die jede Gewalt gegen Lebewesen ablehnt oder radikale Vincent, welcher bei Aktionen Gewaltanwendung befürwortet.
„Ich möchte mit meinem Roman Gedankenprozesse in Gang bringen, damit man sich später eine eigene Meinung bilden kann“, erklärte Reinhardt den Jugendlichen.
Nach der eigentlichen Lesung hatten die Schüler noch zahlreiche Fragen an den Autor: Warum spielt der Roman in Frankfurt? Dort habe er zahlreiche Bekannte und die Stadt sei einer der größten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Hat er das Buchcover mit entworfen? Nein. Wie viel verdient ein Schriftsteller an einem Buch? Etwa sechs Prozent des Ladenpreises. Er aber habe den Erlös von diesem Buch gespendet.
In dem Roman „No Alternative“ hat Reinhardt vielschichtige Figuren geschaffen, die jede durch ihre ihr eigene Vorgehensweise den Leser faszinieren kann.
Am Ende bedankte sich Fachbereichsleiterin Manuela Schotte beim „Kreis der Freunde und Ehemaligen des Gymnasiums am Römerkastell“, der die Lesung von Dirk Reinhardt erst ermöglichte.
Text: Kai Sieben