Die Bedeutung von „Nie wieder“

Beitrag von Lotta Schober, MSS 13, auf der Demonstration für Demokratie und gegen Rechts am 30.01. auf dem Kornmarkt in Bad Kreuznach:

„Nie wieder“
Worte, die wir einmal im Jahr in Sharepics teilen,
wenn uns Schlagzeilen von Gedenktagen ereilen.
Trauer, Gedenken, auf Senden drücken,
hoffen, alle Probleme würden sich selbst wieder graderücken.
„Nie wieder“, ein leerer Satz, wenn man ihn alleine denkt,
hat man nicht die Kraft, wenn man dem Rechtsruck allein entgegenlenkt.

Und plötzlich, Nachrichten über Pläne von Massendeportationen,
Neonazis, die Narrative der 1930er wiederholen.
Ein Ohnmachtsgefühl, so war es zumindest bei mir,
wie, sowas passiert? Was machen wir,
wenn es wirklich um etwas geht?
Gedanken vom dagegen Aufstehen, aber Aufstehen ist so schwer,
„Nie wieder“, das heißt, wirklicher Tatendrang muss her!
Und wenn wir dann nach rechts schauen und Hass sehen,
dann müssen wir alle demokratisch zusammenstehen.

Die Worte „Nie wieder“ sind ein Versprechen,
gerade jetzt müssen wir aufpassen, das nicht zu brechen.
Es ist ein Versprechen an Minderheiten,
Gruppen, von Neonazis für minderwertig gehalten.
Ein Versprechen an das Vertrauen in die Demokratie.
Darf sich Geschichte wiederholen? Wir sagen: „nie“!

Doch es geht nicht, auf dem Sofa allein,
um wirklich laut zu sein, bin ich alleine zu klein.
Wirklich etwas bewirken, das tun wir heute,
wir als offene, bunte, tolerante Leute.
„Nie wieder“ ist auch an uns eine Mahnung,
denn wir können später nicht sagen, wir hatten keine Ahnung.
Und wenn es geheime Treffen gibt, und das wird vielleicht wieder passieren,
dann stehen wir hier und weigern uns, den Rechtsextremismus einfach zu
akzeptieren!

Lotta Schober, MSS13