Was ist Plastik überhaupt?
Plastik einfach auf chemischer Grundlage erklärt:
Plastik ist ein anderes Wort für Kunststoff.
Kunststoffe sind bekannt für ihre vergleichsweise günstige Herstellung, ihre Formbarkeit, ihre chemische Resistenz, ihre Härte oder Elastizität, ihre Temperatur- und Bruchfestigkeit.
Doch man hört immer mehr, dass Plastik, das Material, welches lange Zeit als das neue Wunder-Material angepriesen wurde, extrem schädlich für Umwelt, Tier und auch den Menschen ist.
Um zu verstehen, woran das liegt, muss man verstehen, was Plastik überhaupt ist:
Plastik, Kunststoffe oder auch „Plasten“ genannt, sind sehr lange Kohlenwasserstoff-Ketten mit funktionellen Gruppen, welche in der Lage sind, untereinander Anziehungskräfte auszubilden und so zu riesigen Makromolekül-Strukturen werden, den sogenannten „Polymeren„.
Je nach dem wie „verzweigt“ diese Molekülketten untereinander sind, desto härter und widerstandsfähiger wird der Stoff.
Man unterscheidet zwischen 3 großen Kunststoffarten:
- Thermoplasten
- Duroplasten
- Elastomere
Unterschiede der Kunststoffarten
Thermoplaste sind Kunststoffe aus unverzweigten Kohlenstoffketten, also Ketten, die nur an maximal zwei Stellen mit dem Rest der Kette verbunden sind. Dadurch entstehen lange, lineare Polymere, die untereinander sogenannte „Van Der Waals – Kräfte“ oder auch Wasserstoffbrücken ausbilden, so zusammen halten und einen robusten, flexiblen und vor Allem einen wieder verformbaren Kunststoff bilden.
Thermoplasten können ohne Probleme eingeschmolzen und neu verformt werden…sie sind auf Grund ihrer einfachen Struktur nicht so temperaturresistent wie andere Kunststoffe, dafür aber biegsamer und weicher.
Ein bekannter Thermoplast ist zum Beispeil Polyethylen (PE) für Folien/Isolierstoffe.
Duroplasten sind Kunststoffe aus eng-vermaschten Polymeren…die Makromolekülstruktur ähnelt einem dreidimensionalen, dichten Netz mit vielen Abzweigungen.
Dadurch sind Duroplasten sehr wärmeresistent und hart, aber ein erneutes verformen ist nicht möglich, da das Netz von Verzweigungen irreversibel zerstört wird, wenn der Kunststoff eingeschmolzen wird.
Bekannte Duroplasten sind: Polyester / Polyurethane für z.B. Fahrradhelme, Fernbedienungen etc. (alle harten, beständigen Kunststoffprodukte die man so kennt)
Elastomere sind ebenfalls vermaschte Kohlenstoffpolymere, allerdings bei weitem nicht so eng, wodurch sie sehr elastisch werden.
Das Netz aus den 3-dimensional-angeordneten Ketten kann durch Kraft-Einwirken weit gedehnt oder gestaucht werden.
Sobald die Kraftzufuhr endet, gehen die gedehnten/gestauchten Ketten wieder in ihre ursprüngliche Position zurück.
Fügt man zuviel Kraft hinzu oder erhitzt Elastomere zu stark, zerstört man, wie bei den Duroplasten, die Verbindungen und der Stoff wird unbrauchbar.
Kautschuk und der daraus resultierende Gummi, sind die bekanntesten Elastomere.
Wollen sie mehr über Plastik und dessen Folgen für die menschliche Gesundheit wissen?
Was ist Mikroplastik? – Hier erfahren sie alles über das gefährliche Mikroplastik
Wo liegt jetzt aber das Problem?
Das Problem mit Plastik ist, dass die langen Kohlenstoffketten extrem schwer zu spalten sind, was dazu führt, dass es bis zu 1000 Jahre dauern kann, bis Plastik in der Umwelt zersetzt wurde.
Das heißt, dass sich riesige Müllberge an Land und riesige Müllteppiche auf und in den Gewässern bilden, welche schädliche Folgen für Umwelt und Tiere haben können.
Landschaften und Biome werden sowohl Über- als auch Unterwasser irreversibel zerstört und Tiere, die sich im Plastik verheddern oder es fressen leiden Qualen und sterben.
Wenn wir den Verbrauch von Plastik nicht stark einschränken, bewegen wir uns auf eine vermüllte, dreckige und gefährdete Zukunft zu…
Mehr zu den Problematiken von Plastik gibt es hier.
Mehr zu Alternativen und Projekten gegen Plastik finden sie hier.
Falls sie noch mehr über Grundlagen wissen wollen, klicken sie hier.
Ein Beitrag von Niklas Koch.
[su_spoiler title=“Quellen:“]https://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff https://www.chemie.de/lexikon/Kunststoff.html http://daten.didaktikchemie.uni-bayreuth.de/umat/kunststoffe1/neuere_entwickl.htm https://www.chemie.de/lexikon/Thermoplast.html https://www.chemie.de/lexikon/Polyethylen.html https://www.u-helmich.de/che/Q2/kunststoffe/thermoplaste.html http://www.u-helmich.de/che/Q2/kunststoffe/duroplaste.html https://www.sofatutor.com/chemie/organische-verbindungen-eigenschaften-und-reaktionen/kunststoffe/wichtige-vertreter-der-kunststoffe Herr Weirauchs glorreicher Chemie Unterricht![/su_spoiler]