U15-Schulmannschaft der Mädchen gewinnt Rheinland-Pfalz-Titel – Qualifikation fürs Bundesfinale in Berlin
JtfO Mädchen – U15 (Landesentscheid Rheinland-Pfalz) – 03.06.2025 (Trier-Feyen)
Eine wahnsinnige Erfolgsgeschichte vollendete die U15-Mädchen-Schulmannschaft des Gymnasiums am Römerkastell am Montag in Trier: der Sieg im Landesfinale im Duell der drei stärksten Teams aus Rheinland-Pfalz.
Zum ersten Mal hatte das Bad Kreuznacher Gymnasium ein Team in der Wettkampfklasse III der Mädchen gemeldet. Vorausgegangen war die Sportbegeisterung vieler Mädchen vor zweieinhalb Jahren, die zunächst in einer sehr erfolgreichen Teilnahme am Regionalentscheid des Fritz-Walter-Cups und in eine anschließende durch die Schülerinnen gewünschte Gründung einer AG Mädchenfußball im Schuljahr 2023/24 mündete.
Zu diesen Anfängen konstatierte die verantwortliche Lehrkraft Christian Wölfelschneider: „Es ist eine unfassbar tolle Entwicklung, die vor fast 3 Jahren keiner absehen konnte. Wir haben mittlerweile eine wöchentliche stattfindende Mädchenfußball-AG mit rund 20 Schülerinnen, die begeistert mit dem Futsal-Ball in der Halle spielen und wovon mittlerweile sieben Mädchen den Zugang zu umliegenden Fußballvereinen gefunden haben. Besonders stolz macht mich nicht nur die sportliche Progression, sondern vor allem die charakterliche Entwicklung der Schülerinnen, die mittlerweile deutlich selbstbewusster, -sicherer und teamfähiger auftreten.“
Dass dies in solch einem Erfolg mündet, ist wahrlich eine besondere Erfahrung für alle Beteiligten. Vor über einem Jahrzehnt hatte sich zuletzt mit der Ruder-Mannschaft des Rökas in einer vom ehemaligen Kollegen Ralf Börder begleiteten Kooperation mit dem Creuznacher Ruderverein für ein Bundesfinale qualifiziert.
Nun darf wahrscheinlich sogar zum ersten Mal eine Mannschaft aus einer Spielsportart im September die Reise zum großen „Jugend trainiert für Olympia“-Finale in Berlin antreten.
Der Weg dorthin war für die erfolgreichen Spielerinnen Leonie E. (8e), Donya N. (7c), Emma D. (7d), Sophia M. (7e), Dunya A. (6d), Annie S. (7e), Romy W. (7e), Kiara R. (6c), Elena S. (6e) und Clara B. (6a) in der Vorrunde, Zwischenrunde, beim Regionalentscheid und im Landesfinale mit vielen positiven Erlebnissen aber auch kritischen Herausforderungen als stetiger Lernprozess gekennzeichnet.
Doch von Turnier zu Turnier wuchsen die Spielerinnen, die phasenweise im Kader von Teresa W. (7e), Zoe B. (8a) und Pauline B. (7b) unterstützt wurden, zu einer echten Einheit zusammen, die als Team begeisterten. Goalgetterin Elena schildert passend hierzu: „Ich glaube wir hatten alle viel Spaß und unser Teamwork war sehr klasse, was uns am Ende den Sieg brachte.“
Dies zeigte sich auch in den beiden Spielen im Landesfinale, in dem die Schülerinnen inklusive ihres Lehrers im Vorfeld überhaupt nicht das Leistungsniveau des Hans-Purrmann Gymnasiums Speyer und Thomas-Morus-Gymnasiums Daun (Landessiegerinnen 2023) einschätzen konnten. Nachdem das erste Spiel der beiden Schulen, das 1:1 endete, von außen beobachtet wurde, stand fest: hier warten zwei starke Gegnerinnen.
Gymnasium am Römerkastell – Thomas-Maurus-Gymnasium Daun 4:1 (Tore: 2x Elena, 2x Emma)
Die Röka-Girls starteten furios in die Partie und kamen kurz nach Anpfiff nach einem klugen Pass in die Tiefe mit folgendem Tempodribbling von Elena zum Torabschluss. Mit dem schwächeren linken Fuß hielt die junge Schülerin im Strafraum einfach mal drauf und der Ball trudelte mit etwas Glück über die verdutzte Dauner Torhüterin in den Kasten. Dies gab den Bad Kreuznacherinnen zusätzlichen Auftrieb und es folgte ein schön ausgespielter Angriff über die Außen. Nach Pass von Annie und Querpass von Emma gewann erneut Elena, die Akteurin der ersten Minuten, ein 1 vs. 1-Duell im Zentrum und schob wieder mit links platziert in die Ecke. Somit ging es mit 2:0 in die Pause.
In Halbzeit zwei erzielte Daun durch einen satten Linksschuss den 2:1-Anschlusstreffer. Doch diesen ersten Rückschlag ließen die Röka-Schülerinnen nicht lange auf sich sitzen und stellten im direkten Gegenzug den alten Abstand wieder her. Eine schöne Kombination über Elena und Kiara landete bei Emma, die den Ball eiskalt unter das Lattenkreuz beförderte. Danach verteidigte die Abwehr-Reihe um Clara, Donya als Turm in der Schlacht sowie Annie geschickt. Die eingewechselte Dunya verrichtete viel wichtige Laufarbeit.
Und falls doch etwas an der starken Defensive vorbeikam, hatten wir mit Sophia einen verlässlichen Rückhalt in unseren Reihen. Kurz vor Ende der Partie gelang Leonie ein hoher Ballgewinn, den sie auf Emma weiterleitete, die sich diese Chance nicht entgehen ließ und frei vor der Torhüterin zum 4:1-Endstand einnetzte.
Trotz dieses ersten – überraschend deutlichen – Erfolgs blieben die Schülerinnen äußerst fokussiert, was die jüngste Schülerin Clara gut zusammenfasste: „Wir haben es immer besser geschafft uns in den Spielen zu konzentrieren und uns dadurch spielerisch sehr verbessert.“
Gymnasium am Römerkastell – Hans-Purrmann-Gymnasium Speyer 3:0 (Tore: 2x Emma, Romy)
Obwohl ein Unentschieden bereits gereicht hätte, spielten die Schülerinnen so als ob nur ein Sieg zum Weiterkommen reichen würde. Auch Speyer hielt dagegen und wollte ebenso die Chance nutzen im Herbst nach Berlin zu fahren. Ein passendes finales Duell dieses Schuljahres, da das HPG ebenso zum ersten Mal eine WK III-Mannschaft gemeldet hatte und mit einer leidenschaftlichen Leistung sowie einer herausragenden Torhüterin sehr weit kam.
Die in schwarz gekleideten Rökanerinnen spielten nach rund sieben Minuten über Elena einen Pass in die Tiefe auf Romy, die ihn stark gegen ihre Gegenspielerin behauptete und auf die durchstartende Emma ablegte, die den Ball mit einem Kontakt in den Lauf mitnahm und frei vor der Torhüterin cool blieb: 1:0. Doch Speyer hielt weiter dagegen und kämpfte mit viel Herz. Trotzdem blieb es zur Halbzeit beim 0:1 aus ihrer Sicht.
In Hälfte zwei zeigten die Kreuznacherinnen im richtigen Moment ihre bis dato stärkste Leistung, die in einem wunderschön vorgetragenen Angriff, in dem alle Spielerinnen involviert waren, kulminierte, der gleichzeitig das 2:0 besiegelte. Im Spielaufbau verlagerte Annie über Donya auf Clara, die in den Lauf von Elena passte, die wiederum Emma auf die Reise schickte, die eine Gegenspielerin aussteigen ließ und im Strafraum Romy sah, die mit der Pieke den Ball flach in die Ecke beförderte. Speyer gab alles doch ließ nun mehr Räume in der Defensive, was Kiara mit einem Pass auf Emma nutzte, die das 3:0 erzielte.
Nachdem die Gegenspielerinnen fair abgeklatscht wurden, schallte es im Anschluss im hüpfenden Jubelkreis über die Sportanlage: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Die Freude in den Gesichtern kannte keine Grenzen.
Annie zog ein schönes Fazit des Tages: „Bei der Anreise war ich schon etwas aufgeregt. Doch vor Ort hat das nachgelassen, vor allem nach dem ersten Spiel. Wir waren alle skeptisch, ob wir das zweite Spiel gewinnen. Doch nach der ersten Hälfte zuversichtlich. Ich freue mich riesig auf Berlin. Ich glaube, dass wird eine coole Zeit werden.“ Zudem fügte sie tags darauf hinzu: „Uns allen ist erst einen Tag später richtig klar geworden, dass wir es so weit geschafft haben.“
Ein Dankeschön an die fairen Gegnerinnen aus Daun und Speyer, die ebenso dieses Schuljahr starke Leistungen zeigten. Ein Kompliment, das uns sehr stolz machte, kam von den anderen Schulen zurück, die uns als verdiente und sympathische Siegerinnen bezeichneten: ein größeres Lob konnte es für das Röka als Schulgemeinschaft zum Abschluss kaum geben.
Auch Michael Stäudt aus dem Bildungsministerium gratulierte zu einem erfolgreichen Turnierverlauf und übergab den stolzen Röka-Schülerinnen ihre Goldmedaillen und das Ticket nach Berlin (siehe Bild unten).